3 Milliarden in 10 Jahren! - War es das wert?

9.11.14 Unknown 1 Comments

Minus 3.131.540.000 Euro - Das ist die Summe der sechs negativsten Transferbilanzen weltweit. Insgesamt haben FC Bayern, Manchester City, Real Madrid, FC Chelsea, FC Barcelona und Paris Saint-Germain in den letzten zehn Jahren 4,7 Milliarden Euro für Transfers ausgegeben. Warum? Natürlich um Titel zu gewinnen! Doch hat es etwas gebracht? Die Dritte Halbzeit rechnet ab.


Ausgaben größer Einnahmen = Titel?


Viel Geld ausgeben ist im heutigen internationalen Fußball Pflicht. Wichtig ist es jedoch auch, finanziell sicher und wettbewerbsfähig zu bleiben, auch mit Blick auf das Financial Fair Play. Aus diesem Grund beleuchten wir nicht die Teams, die am meisten ausgeben, sondern die, die im Vergleich Ausgaben/Einnahmen am schlechtesten da stehen. Ein Beispiel: Tottenham hat in zehn Jahren fast 700 Millionen € ausgegeben (FC Bayern: 450), aber gleichzeitig 460 Mio. eingenommen (FCB: 136). Das bedeutet, dass die Transferbilanz viel aussagekräftiger ist als die reinen Ausgaben, da die bilanziell schwachen Mannschaften folglich am schlechtesten gewirtschaftet haben. Es gibt nur eine Möglichkeit, diese negative Bilanz fußballerisch vertretbar zu machen. Und zwar mit Titeln!


Was sind Titel wert?


Auf Basis der Einnahmen durch gewonnene Titel haben wir ein Scoring-Modell erstellt, um den Erfolg der sechs Mannschaften zu messen. Ein Champions-League-Sieg bringt knapp 40 Millionen Euro an Preisgeldern - 40 Punkte. Europa-League-Siege werden mit knapp 10 Millionen dotiert. Dazu addieren wir 50% der 8 Millionen Startgeld für die nächste CL-Saison, da die Qualifikation erst bestanden werden muss - 15 Punkte. Die Meisterschaft in der Liga ist 10 Punkte wert, da gut 8 Millionen Startgeld für die Champions League sicher sind. Der Pokalsieg liefert einen Startplatz in der Europa-League, der 1,3 Millionen Euro wert ist. In einigen Ländern werden zudem auch hier Preisgelder ausgeschüttet. Aus diesem Grund gibt es 5 Punkte pro Pokalsieg. Wir addieren die Punkte aus den letzten 10 Jahren teilen das Transferdefizit durch diesen Wert. Heraus kommt der Titel-Score. Je niedriger der Score ist, desto mehr haben sich die Ausgaben gelohnt.

Bayern und Barca sind die großen Gewinner


Drei Champions-League-Siege - mehr braucht man zum FC Barcelona der letzten zehn Jahre nicht sagen. Die "Generation Guardiola" prägte den Weltfußball über viele Jahre und machte die Katalanen zum effizientesten Team aller sechs "Big Spender". Das wir durch den Score von 2,1 deutlich. 
Dicht dahinter sind die Münchner, welche sich durch ihr niedriges Defizit und ihre vielen heimischen Titel einen niedrigen Score "verdient" haben. Hinzu kommt der Champions-League-Sieg von 2013. Ihr Score: 2,4. 
Kurzum: für beide Teams hat sich das Defizit vollends gelohnt!

Blues und Real nur Mittelmaß


Chelsea London hat insgesamt 1,1 Milliarden Euro bezahlt - Rekord! Neben drei Meisterschaften und vier Pokalsiegen stehen für die "Blues" ein Euro-League- und ein Champions-League-Sieg in der Historie. Heraus kommt ein Titel-Score von 7,3. 
Das Jahr 2014 war ein gutes für Real Madrid. Nach 12 Jahren holten die Königlichen endlich wieder den Henkelpott. Hinzu kommen drei Meistertitel und zwei Pokalsiege. Und das ganze für 1,09 Milliarden Euro.
Die Ausgaben haben sich also nicht wirklich gelohnt, ein totales Finanz-Fiasko war es jedoch auch nicht. Beide Teams hatten das erklärte Ziel Champions-League-Sieg, und dies haben sie - verbunden mit hohen Kosten - erreicht. 

Paris und Man City im Niemandsland


1,4 Milliarden Euro - so viel haben Manchester City und Paris Saint-Germain gemeinsam in den letzten zehn Jahren für Transfers berappt - für das oftmals erklärte Ziel Champions-League-Sieg. Die Bilanz: kein einziger Königsklassen- oder Europa-League-Titel! Lediglich zwei Meistertitel konnten beide Mannschaften in zehn Jahren gewinnen. Die "Citizens" holten außerdem einmal den FA-Cup, die Franzosen drei Mal den französischen Pokal. Da die Ausgaben nicht so exorbitant sind wie die der Engländer, hat Paris Saint-Germain einen Titel-Score von 11. 
Die Bilanz von City jedoch ist frappierend. Insgesamt konnten seit der Übernahme 2008 durch eine arabische Investorengruppe nur drei Titel in den himmelblauen Teil der Stadt geholt werden. Der Titel-Score beweist: mit 25 ist Manchester City das mit Abstand unwirtschaftlichste Team aller Kandidaten, wenn nicht sogar weltweit.

Fazit: "Money can't buy happiness"


Das Zitat ist nicht umsonst in Englischer Sprache. Vor allem Manchester City musste schon oft einsehen, dass das investierte Geld nicht immer - in der Königsklasse sogar überhaupt nicht - zum Erfolg führt. Doch auch die Pläne der Pariser Investoren sind noch nicht vollkommen aufgegangen. Durch den Einbruch des Ligakonkurrenten AS Monaco ist der Hauptstadtklub zumindest in der Liga weitestgehend konkurrenzlos und kann sich so verstärkt auf die Champions League konzentrieren. 
Auch Real Madrid und Chelsea London haben in Sachen Effizienz noch Nachholbedarf, jedoch wurden beide Mannschaften für ihren Aufwand mit dem Henkelpott belohnt, was sich wiederum positiv auf den Titel-Score ausgewirkt hat.
Neben dem FC Barcelona ist vor allem der FC Bayern der effizienteste Club aller Kandidaten. Die Münchner haben von allen sechs Teams die geringsten Saldo und sind somit beispielhaft für die perfekte Kombination aus Wirtschaftlichkeit und sportlichen Erfolg. Und ein Zeichen an die Konkurrenz, dass beides gleichzeitig möglich ist.

Es zählt also nicht, wie viel man ausgibt, sondern wofür.

Sagt uns Eure Meinung! Für wen lohnen sich die hohen Transfer-Ausgaben?

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1 Kommentar:

  1. hoppi200110.11.14

    Geld schießt keine Tore!
    Mit Geld und den entsprechenden Kickern steigert man die Qualität der Mannschaft. Das wiederum erhöht die Chancen, ganz oben dabei zu sein.Ob allerdings zwangsläufig Titel dabei rauskommen, muss bezweifelt werden.

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